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    Robert Charlie/ Die Normalisierung des Ausnahmezustands

    Die Normalisierung des Ausnahmezustands. Das Flüchtlingslager als Institution der Kontrolle, der Verwaltung und des Ausschlusses von den „Unerwünschten“ scheint sich als alternativlose Antwort auf eine zunehmende Fluchtmigration etabliert zu haben. Das bedeutet für immer mehr Menschen, dass eine Situation der „dauerhaften Vorläufigkeit“ zum Alltag wird. Das Flüchtlingslager als Ort der Schwelle zwischen Innen und Außen, zwischen Recht und Ausnahme, zwischen nationaler Territorialität und Niemandsland übersteigt längst die Funktion einer provisorischen Notfallunterkunft. Das Provisorium wird zur Normalität, die Ungewissheit über die eigene Zukunft zum Alltag und das Narrativ der Krise zur Legitimation dieses permanenten Ausnahmezustandes. „Der Ausnahmezustand, der im wesentlichen [sic!] eine zeitliche Aufhebung der Rechtsordnung war, wird nun eine stabile räumliche Einrichtung, in der jenes nackte Leben wohnt, das in wachsendem Maß nicht mehr in die Ordnung eingeschrieben werden kann.“ (Giorgio Agamben, 2002) In einem Interview mit dem Migrationswissenschaftler Robert Charlie Jaschke wird der Frage nachgegangen, inwiefern das Flüchtlingslager als politisches Werkzeug zur Kontrolle über Menschen dient, um die Fiktion einer nationalen Ordnung aufrechtzuhalten. Ein politisch-philosophischer Exkurs über ein hochaktuelles Thema.

    Full show Description

    Die Normalisierung des Ausnahmezustands. Das Flüchtlingslager als Institution der Kontrolle, der Verwaltung und des Ausschlusses von den „Unerwünschten“ scheint sich als alternativlose Antwort auf eine zunehmende Fluchtmigration etabliert zu haben. Das bedeutet für immer mehr Menschen, dass eine Situation der „dauerhaften Vorläufigkeit“ zum Alltag wird. Das Flüchtlingslager als Ort der Schwelle zwischen Innen und Außen, zwischen Recht und Ausnahme, zwischen nationaler Territorialität und Niemandsland übersteigt längst die Funktion einer provisorischen Notfallunterkunft. Das Provisorium wird zur Normalität, die Ungewissheit über die eigene Zukunft zum Alltag und das Narrativ der Krise zur Legitimation dieses permanenten Ausnahmezustandes. „Der Ausnahmezustand, der im wesentlichen [sic!] eine zeitliche Aufhebung der Rechtsordnung war, wird nun eine stabile räumliche Einrichtung, in der jenes nackte Leben wohnt, das in wachsendem Maß nicht mehr in die Ordnung eingeschrieben werden kann.“ (Giorgio Agamben, 2002) In einem Interview mit dem Migrationswissenschaftler Robert Charlie Jaschke wird der Frage nachgegangen, inwiefern das Flüchtlingslager als politisches Werkzeug zur Kontrolle über Menschen dient, um die Fiktion einer nationalen Ordnung aufrechtzuhalten. Ein politisch-philosophischer Exkurs über ein hochaktuelles Thema.